| Iŋdεx |
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In diesem Bericht über mei Leben möchte ich gerne zeigen, wie ich über Jahre hinweg erkennen konnt, dess Gott einen Plan mit meinem Leben hat. Es isch kein geradliniger Plan, kein einfacher Weg, den Gott mir zugedacht hat. Er führte bisch jetzt über viele Umwege un durch einige dunkle Tunnels. Oft denke ich, es hätte "leichter" gehen könn. Aber mir isch heute bewusst, dess nichts zufällig passiert, dess manches geplant un manches zugelassen wird un dess alles seinen Sinn hat. Um zu dieser Einsicht zu gelangen, hat Gott viele Situationen verwendet, die unangenehm un schmerzhaft waren, aber es isch au so viel Wunderbares passiert, des ich mir net im Traum hätte vorstellen können.
Nun begann jedoch ich Probleme zu machen: Frühreif! Mit 13 den ersten Freund. Ich sah um mindestens drei Jahre älter aus un wollte mich au so geben. Ich fing an zu rauchen un wollte abends lange fortbleiben. Meine Eltern versuchten streng un konsequent zu bleiben, doch meinen Argumenten un meinen Versprechungen konnten sie oft net Stand halten, so dess ich erreichte, was ich wollte: Jeden Samstag eine Party mit Alkohol und Zigaretten un zwischendurch ein paar "Spaziergänge" un Kaffeehausbesuche in der City.
So war zum Beispiel unser Klassenvorstand ein äußerst penibler un sensibler Mensch, der jedes Wort auf die Waagschale legte, selbst ausschließlich gestochenes Hochdeutsch sprach un in keinster Weise "Fehler" oder Eigenheiten duldete oder übersah. Sei stechender Blick bohrte sich mir oft tief ins Herz un hinterließ meist des Gefühl, net zu entsprechen un unwürdig zu sei.
Als ich mir in der sechsten Klasse die positive Note durch nen zusätzliches Referat retten konnt, fragte ich, ob ich dafür mei Lieblingsbuch auswählen könnt. Nachdem sie es gelesen hatte, sagte er zu meiner Überraschung sogar zu.
Wer es kennt, wird mei Überraschung verstehen, denn es handelte sich um die wahre Geschichte einer ehemaligen Fixerin: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Christiane F. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch kei Kontakt mit Drogen hatte, war ich von diesem Lebensbericht überaus fasziniert. Die Erzählerin, ein 16-jähriges Mädchen aus Berlin, berichtet minutiös aus ihrer Kindheit und Pubertät. Sie wuchs in einer desolaten Familie auf, schlitterte mit elf in die Drogenszene un war mit zwölf heroinabhängig. Was sie allet durchmachte, wie sie sich ihre Sucht durch Prostitution finanzierte und wie sie sich schließlich aus der Abhängigkeit befreien konnte, war für mich unheimlich beeindruckend un spannend. Nachdem ich das Buch sechsmal "gefressen" hatte, konnte ich das Referat ganz gut halten un ich ging überglücklich mit einer Vier im Zeugnis Heim.
Am Anfang des zehnten Schuljahrs, probierte ich in den Sommerferien Haschisch zu rauchen. Schon beim ersten Mal spürte ich eine lockere, heitere Veränderung, so dess ich unbedingt wieder "etwas rauchen" wollte. An nem heißen Augustnachmitrag war es dann soweit: Ich saß mit einer Gruppe lässiger Leutz in einer Ecke, wo wir still und heimlich unseren Joint rauchten. Ich fühlte mich großartig: erwachsen, um zu tun was mir gefällt, auch wenn es nicht legal isch. Aber diesmal fuhr der Stoff gewaltig ein. Völlig benebelt legte ich mich in die Sonne und wollte mich net mehr bewegen. Einerseits spürte ich den berauschenden Zustand und andererseits stieg die Angst hoch: Ich wollte net so werden! Mir war klar, dess es nur ein kurzer Weg sein konnte von der Einstiegsdroge Marihuana bisch zu harten Drogen wie Heroin oder auch Tabletten und LSD. Ich blieb tatsächlich viele Jahre fast ausschließlich beim Joint und probierte einigemale einen Trip und LSD. Naja ehrlich gesagt war es dem öfteren des ich zu der Droge griff. Warum ich mich wirklich von Heroin und anderen harten Drogen fernhalten konnte, weiß ich bisch heute nicht. Allerdings wurde ich vom Haschisch psychisch total abhängig.
noch in Arbeit..
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